Wieso läuft bei Rolltreppen der Handlauf schneller als der Rest? - WELT

2022-09-10 12:54:19 By : Ms. Helen Liu

Wie sie richtig bezeichnet wird, ist nur ein Fakt über die „Rolltreppe“. Vor 125 Jahren wurde die erste gebaut. Sie war eigentlich eine Jahrmarktsattraktion. Heute ist sie nicht mehr wegzudenken,

W er sich auf einer Rolltreppe am Handlauf festhält, wird irgendwann merken, dass die Hand ein bisschen schneller nach vorne bewegt wird. Das ist keine individuelle Fehleinstellung, sondern ein Phänomen, das mit der dahintersteckenden Technik zusammenhängt. Genaugenommen mit einem Vorgang, der den schönen Namen „Schlupf“ trägt.

Handlauf und Stufen werden bei Rolltreppen in der Regel separat angetrieben. Der Handlauf dreht sich wie ein Keilriemen im Kreis und besteht aus elastischem Gummi. Temperatur, Feuchtigkeit aber auch Alter des Materials können dafür sorgen, dass bei der Bewegung des Handlaufs eine Geschwindigkeitsabweichung entsteht. Ein Schlupf. Und dieser Schlupf lässt sich technisch nicht absolut präzise einstellen.

Das hat etwas mit unserer Sicherheit zu tun, wie Martin Elsenberger, Produktmanager für Fahrtreppen bei Schindler Aufzüge erklärt:

Deshalb regelt sogar der Gesetzgeber diese Geschwindigkeitsabweichung. Laut der europäischen Norm EN115 darf die Abweichung nämlich nur zwei Prozent betragen. Also 20cm auf zehn Metern. Der Handlauf darf nie langsamer als die Treppe sein. Denn, ziemlich einleuchtend, nach vorne fallen ist im Zweifel sicherer, als ein Sturz nach hinten.

Die WELT als ePaper: Die vollständige Ausgabe steht Ihnen bereits am Vorabend zur Verfügung – so sind Sie immer hochaktuell informiert. Weitere Informationen: http://epaper.welt.de

Der Kurz-Link dieses Artikels lautet: https://www.welt.de/166879066