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2022-08-20 12:57:41 By : Ms. Lily Wang

Berlin Das Papier passt in den Drucker, die Mutter auf die Schraube und die Leuchte in die Fassung. Diese und viele andere Produkte sind normiert. Doch das war nicht immer so!

Wer sich ein Schulheft kauft, hat diese drei Buchstaben bestimmt schon gelesen: DIN. Die sind praktisch. Ohne sie würden das alte und das neue Heft womöglich sehr unterschiedlich sein.

Gleiche Größe klingt selbstverständlich? Das ist es aber nicht. Denn dass ein Blatt oder Heft eine bestimmte Länge und Breite haben sollen, wurde erst vor genau 100 Jahren festgelegt. Damals wurde die berühmte DIN-Norm für Papierformate veröffentlicht.

Die drei Buchstaben DIN stehen für das Deutsche Institut für Normung. Das ist ein großer Verein, der sich darum kümmert, Normen zu erstellen und zu verwalten.

Wofür diese Normen gut sind, weiß Julian Pinnig. Er arbeitet für das Institut. „Normen beschreiben Anforderungen an Produkte, Verfahren und Dienstleistungen“, sagt er. „Durch sie passen etwa Produkte zuverlässig zusammen, auch wenn sie von unterschiedlichen Herstellern gemacht sind.“

Egal also, aus welcher Fabrik das Papier kommt, ob ein Blatt kariert oder liniert ist, weiß oder grau oder welche Farbe der Umschlag hat: Ist es DIN A4, sind Länge und Breite immer gleich. Deshalb passt auch jedes perfekt in den Ordner, Drucker, Kopierer oder den Briefumschlag in DIN A4.

Normen sind also so etwas wie technische Regeln. Sie sind nützlich in der Wirtschaft, für die Arbeit, die Hersteller und die Verbraucher. Sie werden von Fachleuten entwickelt. „Allerdings sind es eher Empfehlungen als verbindliche Regeln, denn ihr Einsatz ist freiwillig“, erklärt der Experte. Die Hersteller halten sich an die DIN-Normen, weil sie sinnvoll sind. Manchmal werden die Normen auch in Verträge aufgenommen oder durch Gesetze vorgeschrieben.

Angefangen hat alles mit einem kleinen Stift aus Metall. Der war als Verbindungsteil im Maschinenbau wichtig. Deshalb sollte der Stift immer dasselbe Maß haben. Das Deutsche Institut für Normung DIN hat dieses Maß als seine allererste Norm festgelegt. Diese DIN1 ist für uns vielleicht nicht jeden Tag wichtig. Andere Normen wie die Maße für Helme, Mülleimer oder Klobrillen sind das schon eher. Sehr nützlich ist auch eine Norm mit der Nummer 8601. Mit der kann man sich weltweit einigen, dass eine Kalenderwoche sieben Tage dauert und an einem Montag beginnt und nicht etwa am Sonntag. Praktisch!

In unserem Alltag stoßen wir überall auf solche Normen. Durch sie passt die Mutter auf die Schraube und die Glühbirne in die Fassung. An der Tankstelle passt der Tankstutzen in die Tanköffnung vom Auto. Und am Hafen passen alle Container genau aufeinander. Sogar auf dem Fußballplatz spielen Normen eine Rolle. Die Spielerinnen und Spieler können sich sicher sein, dass die Tore eine bestimmte Größe haben.

Rund 34.000 Normen umfasst das deutsche Normenwerk. In ihnen ist etwa festgeschrieben, wie hoch und wie breit Treppenstufen sein sollen, wie stark man an den Borsten von Zahnbürsten ziehen können muss oder wie ein Schulranzen verarbeitet sein muss.