Katholisch Kreuzlingen macht sich schön mit fünf Projekten

2022-09-03 10:26:04 By : Mr. xiujun zhao

An der Gemeindeversammlung vom Mittwochabend genehmigten die Kirchbürger gleich fünf Kreditanträge zur Aufwertung der Liegenschaften.

Das schwierigste Geschäft hatte Kirchenpfleger Simon Tobler an den Anfang gestellt. Mitarbeitende hätten den Wunsch nach einem Begegnungsraum im Stefanshaus geäussert. «Vorbild ist das Foyer im Ulrichshaus», sagt er.

Das blieb an der Versammlung vom Mittwochabend von den 44 Anwesenden unwidersprochen. Auch gegen die Detailpläne mit drei Tischen und einer Lounge-Ecke hatte niemand etwas einzuwenden. «Aber warum brauchen wir eine extra Teeküche, wenn gleich nebenan eine vollwertige Küche steht? Warum brauchen wir neue Tische und Stühle, wenn doch noch funktionsfähige Möbel da sind?», fragte eine Stimmbürgerin. Die bestehende Küche sei nicht für jeden zugänglich, man müsse sie extra aufschliessen, und die Möbel seien zwanzig Jahre alt, da seien neue Stücke kein Luxus. «Die 57'000 Franken sind gut und sinnvoll investiert», warb Tobler auch im Namen der Kirchenvorsteherschaft. Die Mehrheit der Versammlung folgte ihm. Sechs Gegenstimmen und vier Enthaltungen waren aber zu verbuchen.

Die nächsten Bauvorhaben wurden ohne grössere Opposition durchgewinkt. Die Treppe zwischen Akazienweg und Stefanskirche ist sanierungsbedürftig. Die Stufen müssen neu verfüllt werden. Die Treppe soll auch eine Beleuchtung mit Bewegungsmelder und einen neuen Handlauf bekommen. Der Hang wird mit einer Trockenmauer abgestützt. «Die Stadt hat bereits zugesichert, dass sie die Hälfte der Gesamtkosten von rund 60'000 Franken übernehmen wird», sagte Tobler. Niemand hatte etwas dagegen einzuwenden.

Das Pfarrhaus gegenüber von St.Ulrich braucht einen neuen Verputz und einen Aussenanstrich. «Es sind Feuchtigkeitsschäden entstanden, weil das Haus vor zwanzig Jahren mit einer undurchlässigen Schicht überzogen worden ist», erklärte Tobler. «Wir müssen also handeln, um Folgeschäden abzuwenden. Und wenn schon ein Gerüst aufgebaut wird, sollten wir das Balkon-Geländer der heutigen Norm anpassen und dem Haus einen Anstrich gönnen.» Hier gab es einzelne Stimmen, die Fenster und Rollläden gleich mit sanieren wollten. Beides sei aber noch nicht notwendig. Man wolle die Kosten im Rahmen halten, um auch die Mieten nicht erhöhen zu müssen. Ein Rahmenkredit von 98'000 Franken wurde genehmigt.

Ein Kreditantrag bezog sich auf Renovierungsarbeiten in der Basilika St.Ulrich. Im August hatte eine Frau dort gezündelt. Nur aufgrund der schnellen Reaktion einer Nachbarin sei Schlimmeres verhindert worden, erzählt Tobler. «Trotzdem sind viele Russschäden entstanden, die wir sofort beheben müssen. Prinzipiell haben sich unsere Versicherungen zuständig erklärt. Sie versuchen später, das Geld von der Verursacherin zurückzubekommen. Weil aber in zwei oder drei Jahren ohnehin turnusgemässe Renovierungen angestanden hätten, ist noch nicht definiert, in welchen Umfang sie für die Arbeiten zahlen. Ausserdem haben wir Beiträge der Denkmalpflege und der Stadt beantragt, deren Höhe noch nicht feststeht. Deshalb brauchen wir einen Kredit für die gesamte Summe von 95'000 Franken.» Ein Teil davon werde später zurückfliessen. Vor Ostern sollen die Renovierungen erledigt sein. Die Gemeindeversammlung entsprach dem Antrag fast einstimmig.

Schliesslich wurde auch noch genehmigt, den Eingangsbereich und das Besprechungszimmer im Ulrichshaus ansprechender zu gestalten. 23'000 Franken sind dafür vorgesehen.

Trotz all dieser Bauvorhaben, die gesamt 333'000 Franken kosten werden, konnte Kirchenpfleger Tobler ein ausgeglichenes Budget vorstellen. «Mit einem prognostizierten Plus von 5430 Franken schreiben wir eine schwarze Null», meinte er. «Unsere Finanzlage ist stabil.» Das Budget wurde ebenso einstimmig genehmigt wie der unveränderte Steuerfuss von 16 Prozentpunkten.

Pfarrer Edwin Stier geht davon aus, dass die angekündigte Gründung eines Pfarreirats sich nicht länger durch die Pandemie hinauszögern wird. «Es ist ein Bedürfnis der Kirchbürger und -bürgerinnen. Und wir brauchen dieses Sensorium für Anliegen aus der Gemeinde.» Ausserdem wäre ein gemeinsamer Rat überaus nützlich, um den Pastoralraum zwischen den beiden Pfarreien in Kreuzlingen und der Pfarrei in Ermatingen zusammenwachsen zu lassen. Der Rat, der repräsentativ aus allen Gruppierungen innerhalb der Gemeinden zusammengesetzt werden soll, dürfte im Frühjahr zum ersten Mal zusammentreten. Das Gremium wird bis zu zwanzig Mitglieder haben, die aus der Seelsorge kommen, aus der Mitarbeiterschaft und auch Freiwilligen aus der Bevölkerung. «Alle, die Interesse haben, sind eingeladen mitzudiskutieren.» (igr)